Haltung & Menschenbild
Für mich sind Menschen vor allem faszinierend, weil wir alle zu einer Bandbreite an Emotionen fähig sind. Wir sind darüber hinaus in der Lage, rational zu denken und können uns in andere hineinzuversetzen. Letzteres ist bekannt unter dem Wort „Empathie“. Für mich sind Menschen vor allem Empathie-fähige Lebewesen. Empathie spielte in meiner alltäglichen Arbeit mit erwachsenen Menschen mit geistigen und psychischen Behinderung eine besondere Rolle, denn hier ist es unabdingbar notwendig – die Welt aus der Sicht meines Gegenübers zu betrachten und mit ihm oder ihr mitzufühlen. Professionelle Empathie ist ein Balance-Akt zwischen Nähe und Distanz. Sie bildet für mich einen zentralen Wert innerhalb meiner Arbeit. Aus einer empathischen Haltung heraus berate und begleite ich meine Kunden:innen gerne in ethischen Fragen und in dem Diskurs über werteorientieres Handeln.
Neben Empathie prägt der Empowerment-Ansatz wesentlich meine Arbeit. Ich bin nicht hier Ihnen zu sagen, was Sie zu tun haben; ich begleite Sie jedoch gerne dabei, sich auf einer ethischen Ebene und durch die Brille unterschiedlicher Schulen mit Ihrem professionellen und / oder eigenem Denken und Handeln auseinanderzusetzen. Ich will Sie in Workshops, Beratungen und ethischen Fallbesprechungen begleiten, um über Ihre vorhandene Meinung zu reflektieren (oder eine zu bilden), Ihre professionellen und persönlichen Werte zu differenzieren, argumentativ und stichhaltig zu begründen sowie sich mit Gegenargumenten auseinanderzusetzen und letztlich der Frage nachzugehen, was all’ dies für die eigene Person sowie das persönliche und/oder professionelle Handeln bedeutet.
❓Möchten Sie mehr über den Empowerment-Ansatz erfahren? In meiner Arbeit „Zwischen theoretischem Glanz und praktischen Hürden“ erfahren Sie mehr.
Wir alle sind neben empathischen Wesen auch Akteure, die tagtäglich unwahrscheinlich viele ethische Entscheidungen treffen – bewusst und unbewusst, in unserem privaten Leben und auch in unseren beruflichen Rollen. Wir alle bewerten unterschiedliches Handeln mit „moralisch“ und „unmoralisch“. Doch genau was meinen wir damit und was meint unser Gegenüber damit? Warum denken wir, dass Handlung X unmoralisch / moralisch ist? Welche Werte stecken hinter unserer Bewertung?
Während meines Ethik-Studiums begegnete ich Martha Nussbaum und ihrem Capabilities Approach. Dieser Ansatz fasst zehn Grundfertigkeiten / Capabilities zusammen, zu denen jeder Mensch Anspruch haben sollte und die die Basis für ein gutes menschliches Leben bilden. Nussbaums Ansatz und ihr Denken haben mein eigenes Denken wesentlich geprägt. Sie werden in unserer Zusammenarbeit immer wieder bemerken, dass ich zu der Frage nach dem guten menschlichen Leben – und was dieses beinhaltet – zurückkehre. Darüber hinaus ist mein kritisches Denken außerdem geprägt von der Menschenrechts-Perspektive sowie dem Streben nach sozialer Gerechtigkeit.